Traumatherapie
Bei Traumatisierung durch überwältigende Ereignisse (Unfälle, Überfall, Vergewaltigung, Naturkatastrophen etc.) stoppt die Informationsverarbeitung im Gehirn. Der Körper reagiert mit einer angeborenen Alarmreaktion, um sich zu schützen. Dadurch ermöglicht er das Überleben extremer Ereignisse. Diese Reaktion ist bei jedem Menschen vorhanden und niemand kann bewusst entscheiden, ob ein Ereignis traumatisch gespeichert wird. Es ist also keine Frage von „empfindlich“ oder „schwach“ sein.
Für den Alltag entstehen eine Reihe von Problemen. So können ähnliche Signale im Körper wieder die Erinnerung an das Ereignis auslösen. Dies geschieht dann z. B. mit Bildern oder Gerüchen, Geräuschen oder aber auch in Form von extremen Gefühlen. Da Traumatisierungen selten ganz bewusst gespeichert sind, befürchten viele Menschen, die eine solche Rückerinnerung erleben (Flash-back), dass Sie nun verrückt würden. Das ist nicht der Fall.
Ein weiterer irritierender Punkt für viele ist, dass oft zwischen Trauma und Rückerinnerung so viel Zeit vergangen ist. Im Gegensatz zu Alltagserfahrungen, wo die Zeit alle Wunden heilt, nimmt der Organismus von sich aus die Informationsverarbeitung nicht mehr auf. Ein Trauma kann ohne spezielle therapeutische Hilfe über Jahrzehnte hinweg unverändert gespeichert bleiben.
Völlig normale Folgen von chronifizierter Traumatisierung/Posttraumatischer Belastungsreaktion sind:
- Intrusionen (sich aufdrängende Erinnerungen, Gedanken, Gefühle …)
- Belastende Träume und Albräume
- Flash-backs
- Vermeiden von Gefühlen, Gedanken und Orten, die mit dem Trauma in Verbindung stehen
- Eingeschränkte Interessen (verlorene Freude an zuvor interessanten Dingen)
- Gedankten an Suizid und Angst vor der Zukunft
- Eingeschränkte Gefühle (sich wie eingefroren fühlen, depressive Gemütslage)
- erhöhte Reizbarkeit
- Schlafstörungen
- Übermäßige Wachheit
- Konzentrationsprobleme
- Gedächtnisprobleme
- Belastende Träume und Albräume
Erst seit einigen Jahren sind die Vorgänge bei Traumatisierung erforscht und erst seit wenigen Jahren gibt es für diese Probleme spezialisierte Therapien.